Festverbindungen ohne D-Kanal - Digital 64S mit Rel. 4.x

A) Software-Vorraussetzung und Festverbindungstyp
B) Funktionsbeschreibung: Festverbindungen ohne D-Kanal (Digital 64S)
C) Konfigurations-Beispiele

A) Software-Vorraussetzung und Festverbindungstyp:
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o BinTec-Software-Release >= 4.3x
o Fuer das BinTec-Software-Release 4.2.3.3 sind Patches notwendig!
o Unterstuetzt wird:
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1 B-Kanal Festverbindung Gruppe 0 Typ 4 Festverbindung Digital 64S
+ Taktung

B) Funktionsbeschreibung: Festverbindungen ohne D-Kanal (Digital 64S)
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Bei Festverbindungen ohne D-Kanal kann im D-Kanal auch keine Signalisierung
stattfinden. Signalisierung kann also nur im B-Kanal selbst stattfinden.

Wir haben festgelegt, dass bei einer Festverbindung ohne D-Kanal
auf der Ebene 1 nur HDLC Framing und auf der Ebene 2 nur X.75 verwendet
werden kann. Auch die Protokollparameter sind von vorneherein festgelegt
auf Windowsize 7 und Modulo 8 Betriebsweise. Protokolleinstellungen fuer
die Ebene 1 und die Ebene 2 in der SERVICES werden ignoriert.

Bei einem abgehenden Ruf wird die X.75 Verbindung aufgebaut, also SABM
gesendet. Dabei spielt weder die Dienstkennung noch die Rufnummer eine
Rolle. Die rufende Seite ist immer DTE, die gerufene immer DCE. Damit
wird vermieden, dass bei einer Anrufkollision eine Verbindung zwischen
zwei Partnern zustande kommt, die gar nicht miteinander reden wollen
(z.B. wenn von beiden Seiten gleichzeitig isilogin gestartet wird).

Ein ankommendes SABM wird als ankommender Ruf betrachtet und mit
ISDN Adresse "007000" nach oben gemeldet. Nach wie vor ist hier keine
Dienstauswahl moeglich, da nicht zwischen verschiedenen EAZs und Dienst-
kennungen unterschieden werden kann. Wird der Ruf von einer ISDN
Applikation angenommen, so wird UA gesendet und die Verbindung steht.
Anderenfalls wird DM gesendet und damit der Aufbauversuch abgelehnt.

Abgebaut wird die Verbindung durch Senden von DISC und bestaetigen durch UA.

Der Loader kann wie folgt aufgerufen werden:

a. Nur B1-Kanal:

xxxload -S -M1 <Kartennummer>

b. Nur B2-Kanal:

xxxload -S -M2 <Kartennummer>

c. B1- und B2-Kanal

xxxload -S -M3 <Kartennummer>


In der BOARDS-Datei muss aus syntaktischen Gruenden ein Protokollprofile
angegeben werden. Welches Profile angegeben wird ist allerdings unerheblich.
Es kann z.B. "-" angegeben werden, um anzuzeigen, dass hier kein D-Kanal-
profile benoetigt wird.

Testen:

Bei einem abgehenden Ruf wird im B-Kanal ein SABM gesendet. Auf
der Gegenseite wird ein Ruf mit ISDN Adresse 007000 gemeldet.
Bei richtiger Konfiguration wird dieser Ruf angenommen, also
UA gesendet.

Anmerkung:

Die B-Kanalauswahl ueber die ISDN Adresse ("=01, =02, ...) kann
kuenftig entfallen.

bei Gruppe 0 Festverbindungen sollte uebrigens doch das profile fv_1tr6
angegeben werden. Damit funktioniert der Anschluss auch, falls ueber die
Festverbindungs-S0-Anschluss keine Stromversorgung kommt.


C) Konfigurations-Beispiele
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(1) Digital64S ohne Backupwaehlverbindung - jedoch mit anderen Waehlverbindungen
(2) Digital64S mit Backupwaehlverbindung

gate_a   I   gate_b
Port 0: bri 49.2558.99800 (1TR6)   S   Port 0: bri: 49.2505.99003 (1TR6)
Port 1: Digital 64S   D   Port 1: Digital 64S
ISDN-IP: 200.0.0.1   N   ISDN-IP: 200.0.0.2



(3) Digital64S mit Backupwaehlverbindung und Buendelung 2er Festverbindungen

gate_a   I   gate_b
Port 0: bri 49.2558.99800 (1TR6)   S   Port 0: bri: 49.2505.99004 (1TR6)
Port 1: Digital 64S   D   Port 1: Digital 64S
Port 2: Digital 64S   N   Port 2: Digital 64S
ISDN-IP: 200.0.0.1       ISDN-IP: 200.0.0.2


Zeichenerklaerung:
------------------
(1), (2), (3) geben die jeweiligen Alternativen an.

/etc/default/isi
----------------------------------------------------------------------
...
(1),(2) IP_servicelist=tcp/ip:fv
(3) IP_servicelist=tcp/ip:fv1:fv2
...
----------------------------------------------------------------------

Dies bedeutet:
--------------
Fuer Alternative (1) hat die Zeile in der Datei /etc/default/isi mit dem
Parameter IP_servicelist folgendermassen auszusehen:
IP_servicelist=tcp/ip:fv
Ebenso fuer Alternative (2)
Bei Alternative (3) hat da folgendes zu stehen:
IP_servicelist=tcp/ip:fv1:fv2

Wenn keine Alternative angegeben ist gilt die Zeile fuer alle Konfigurationen!
----------------------------------------------------------------------

Mit isilogin gate_b_isi erreicht man von gate_a aus ueber ISDN-Waehlverbindung
Rechner gate_b.
Mit isilogin gate_a_isi erreicht man von gate_b aus ueber ISDN-Waehlverbindung
Rechner gate_a.

Fuer beide Seiten sind die folgenden Datei-Eintraege gleich:
======================================================================

/etc/default/isi
----------------------------------------------------------------------
...
(1),(2) IP_servicelist=tcp/ip:fv
(3) IP_servicelist=tcp/ip:fv1:fv2
...
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/boards
----------------------------------------------------------------------
0 ielc 0 u_1tr6_pmp
1 ielc 1 fv_1tr6 -S -M1
(3) 2 ielc 2 fv_1tr6 -S -M1
# -> 2 ielc 2 fv_1tr6 -S -M1
# gilt nur fuer Variante (3)
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/services
----------------------------------------------------------------------
# ::0 besagt, dass nur der Port 0 beruecksichtigt wird
# ::12 besagt, dass nur die Ports 1 und 2 benutzt werden sollen
# 32 Portnummern koennen angesprochen werden: [0..9] und [a..v]
# Port 10 wird durch a addressiert, v entspricht Port 31 (siehe auch FAQ 12)
LOCAL isitools 0070001::0
LOCAL tcp/ip 0070002::0 T.70;X.75
LOCAL tcp/ip2 0070002::0 NOL3;X.75
LOCAL tcp/ip3 0070002::0 NOL3;X.75(connmode=8)
LOCAL tcp/ip4 0070002::0 NOL3;NOL2
* isitools 007000::0
* tcp/ip 007000::0 T.70;X.75
* tcp/ip2 007000::0 NOL3;X.75
* tcp/ip3 007000::0 NOL3;X.75(connmode=8)
* tcp/ip4 007000::0 NOL3;NOL2
(1),(2) LOCAL fv 007000::1 NOL3
(1),(2) * fv 007000::1 NOL3
(3) LOCAL fv1 007000::1 NOL3
(3) LOCAL fv2 007000::2 NOL3
(3) * fv 007000::12 NOL3
----------------------------------------------------------------------



Rechner: gate_a
======================================================================

/usr/isi/config/hosts
----------------------------------------------------------------------
gate_b_w 49.2505.990042. # EAZ in der hosts konfigurieren!
gate_b_isi 49.2505.990041. # EAZ in der hosts konfigurieren!
(1),(2) gate_b_f64 =::1
(3) gate_b_f64 =::1 =::2
gate_a 49.2558.99800. # my_host <-> BASE_myhost (/etc/default/isi)
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/ip
----------------------------------------------------------------------
(1) INET 200.0.0.2 ISDN gate_b_f64,fv MAXFAIL 1 MINTIME 0 BLOCKTIME 5
(2) PRIO 0 INET 200.0.0.2 ISDN gate_b_f64,fv MAXFAIL 1 MINTIME 0 BLOCKTIME 20
(3) PRIO 0 INET 200.0.0.2 ISDN gate_b_f64,fv MAXFAIL 2 MINTIME 0 BLOCKTIME 20 INITCONN 2 MAXCONN 2 MINCONN 2 INTERVAL 5
(2),(3) PRIO 1 INET 200.0.0.2 ISDN gate_b_w,tcp/ip2 MAXTIME 1800
# MAXTIME muss groesser als MINTIME sein, sonst greift das Wiederhochschalten nicht!
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/ipif
----------------------------------------------------------------------
NET lo0 TYPE other ADDR 127.0.0.1
NET ld0 TYPE other ADDR 192.54.53.1
NET is0 TYPE isdn ADDR 200.0.0.1
----------------------------------------------------------------------



Rechner: gate_b
======================================================================

/usr/isi/config/hosts
----------------------------------------------------------------------
gate_a_w 49.2558.998002.
gate_a_isi 49.2558.998001.
(1),(2) gate_a_f64 =::1
(3) gate_a_f64 =::1 =::2
gate_b 49.2505.99004. # my_host <-> BASE_myhost (/etc/default/isi)
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/ip
----------------------------------------------------------------------
(1) INET 200.0.0.1 ISDN gate_a_f64,fv MAXFAIL 1 MINTIME 0 BLOCKTIME 5
(2) PRIO 0 INET 200.0.0.1 ISDN gate_a_f64,fv MAXFAIL 1 MINTIME 0 BLOCKTIME 20
(3) PRIO 0 INET 200.0.0.1 ISDN gate_a_f64,fv MAXFAIL 2 MINTIME 0 BLOCKTIME 20 INITCONN 2 MAXCONN 2 MINCONN 2 INTERVAL 5
(2),(3) PRIO 1 INET 200.0.0.1 ISDN gate_a_w,tcp/ip2 MAXTIME 1800
# MAXTIME muss groesser als MINTIME sein, sonst greift das Wiederhochschalten nicht!
----------------------------------------------------------------------

/usr/isi/config/ipif
----------------------------------------------------------------------
NET lo0 TYPE other ADDR 127.0.0.1
NET ld0 TYPE other ADDR 192.9.220.76
NET is0 TYPE isdn ADDR 200.0.0.2
----------------------------------------------------------------------


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Anmerkung zu Alternative (3):
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Der besondere Kniff bei der Buendelung ist:
- man braucht 2 IP-Dienstdefinitionen (z.B.: fv1 und fv2) um eingehende Festver-
bindungen akzeptieren zu koennen. In der services sind also 2 LOCAL binds
erforderlich, wobei die entsprechenden Portnummern konfiguriert werden
- abgehend def. man in der services einen weiteren Eintrag (hier fv) ueber
den rausgerufen wird - man muss hier die beiden Ports definieren, ueber die
man raus kann. Dieser Dienst muss auch in der ip-Datei stehen.
- in der hosts stehen hintereinander, wie bei 2 verschiedenen Rufnummern, die
beiden Quasi-Nummern-Eintraege.

Weitere Anmerkungen:
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1. Sicherheitshalber sollte nach jeder Konfigurationaenderung ein "startup" aus-
gefuehrt werden. Beobachten Sie dabei, ob sich evtl. Konfigurationsfehler in den
Log-Dateien (usr/isi/log/*) ersehen lassen.

2. Der Parameter PERMANENT (IP-Datei) muss nicht unbedingt benutzt werden!
Dies hat zur Folge, dass die Festverbindung erst aufgebaut wird, wenn eine
IP-Verbindung initiiert wird. Schlaegt dieser Versuch fehl (Festverbindungen
sollten beim ersten Aufbauversuch hochkommen), so ist die Verbindung zunaechst
fuer 5 sec. (BLOCKTIME 5) blockiert (-> isipctl list); danach werden erneut
Versuche gemacht die Festverbindung zu schalten.
PERMANENT wuerde staendig versuchen die Festverbindung aufzubauen, auch wenn
keine IP-Daten anstehen -> wenn die Festverbindung phys. weg ist, wuerde dies
unnoetigerweise zu staendigen Verbindungsaufbauversuchen fuehren

Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Dateien koennen Sie Ihren
Handbuechern entnehmen.

 

Wichtige Links

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