DAS INTERNET
Geschichte
Das Internet wurde vor etwa 30 Jahren (1967) aus einem Versuchsnetzwerk des US-Verteidigungsministeriums heraus geboren. Aus militärischen Gründen schien es zweckmäßig, das Netzwerk dabei generell als unzuverlässig anzusehen, z.B. nach einem Atomschlag. Auch deswegen sollten die Daten, die verschickt werden sollten mit möglichst wenig Informationen über die beteilligten Rechner kodiert werden.
Es sollte lediglich Quell- und Zieladresse enthalten sein und so entstand das Internet Protocol (IP), das jedem Host eine Adresse im Schema a.b.c.d, wobei a,b,c,d Î [0;255], z.B. 192.168.168.101 eindeutig zuordnet.
In diesem Zusammenhang wurde dann auch das bekannte ISO/OSI-Schichtenmodell entworfen, welches den Zusammenhang von Anwendungen, Übertragungsprotokollen und physikalischer Verkabelung als Normierungsvorschlag umschreibt.
Verbreitung
Schon seit vielen Jahren ist das Internet ein internationales Netzwerk, das sich mittlerweile über mehr als 60 Staaten erstreckt, Tendenz stark wachsend.
Grundlagen
Zur Datenübertragung wird das seit Anfang der 80'er Jahre vereinheitlichte Protokoll TCP/IP verwendet. TCP (und das weniger performante UDP) packt kleine Daten in ein Paket, das von IP dann mit der Zieladresse versehen nach dem Versand entpackt und wieder zu einem ganzen zusammengesetzt wird. Datentyp sowie benutztes Betriebssystem spielt dabei keine Rolle. Das Betriebssystem muß lediglich über einen IP-Stack verfügen.
Internet Access
Man gelangt ins Internet über einen Internet Service Provider (ISP), dessen Einwahlknoten über ATM oder ISDN mit den Hauptschlagadern des Internets verbunden sind (Backbone).
Mit diesem Zugang erhält man auch mehrere IP, eine feste oder immer unterschiedliche (dynamische) IP Adressen. Letzteres wurde nötig weil dem Internet allmählich seine Adressen ausgehen. Damit kann man dann Dienste wie FTP, Telnet, Email, WWW, etc. nutzen.
Um Verbindung zum Internet zu bekommen, werden hauptsächlich Modems (V.90, 56kBit/s), ISDN-Karten oder auch ISDN-Router(S0 bis 144 Kbit/s, S2M bis 2Mbit/s) benutzt. Der Vorteil von ISDN-Routern liegt in der Plattformunabhängigkeit und dem Vorteil, damit jedem Rechner im Netzwerk Zugang zum Internet geben zu können.
WWW
Grafikorientierter, meistgenutzter, immer noch am stärksten expandierender Teil des Internet, dessen Sprache(n) HTML und Java geworden sind. Das verwendete Protokoll ist http.
Die Adressen sind aus drei Teilen aufgebaut. Der erste Teil bezeichnet Protokoll, dannach der anzusprechende Server bzw. dessen domain (Name) und am Ende die Standortinformation, oft auch top-level domain genannt, z.B. http://www.bintec.de
DNS
Nachdem man sich die vielen
einzelnen IP-Adressen von FTP- oder Webservern recht schlecht
merken kann (oder wissen Sie die IP-Adresse von BinTec
auswendig?) erschien es zweckmäßig Namen einzuführen, die man
dann anstatt den IP Adressen benutzen kann.Dies bewerkstelligt
DNS (domain name system), es verbindet IP Adressen mit einem
Namen. Ein weltweit, mehr oder weniger organisiertes System von
DNS-Servern bei den Providern, etc. gewährleistet stetige
Aktualisierung und Verfügbarkeit. Da es zu kostspielig ist, für
jede Namensauflösung die Verbindung zum Internet herzustellen
und den DNS des ISPs zu befragen, halten sich Firmen idR einen
oder mehrere eigene DNS-Server, die oft angefragte IP-Adressen
gespeichert haben (z.B. http://www.microsoft.com).
Zuerst wird dann der lokale DNS-Server befragt und erst wenn
dieser den Namen nicht auflösen kann der Server des eigenen
Providers im Internet. Dieser Vorgang kann bequem durch den
Einsatz von ISDN-Routern erledigt werden. Die Verbindung
zum Internet kann - je nach Einsatzgebiet - dabei immer da sein
(Standleitung) oder erst bei Bedarf aufgebaut werden
(Wählleitung).
Ursprüngliche Top-Level-Domains sind .com, .edu, .gov, .mil,
.org, .net. Mittlerweile haben viele Staaten eigene
Top-Level-Domains, z.B. .de für die Bundesrepublik Deutschland.
Zu beachten ist ausserdem, daß ein Host auch mehrere Namen haben
kann, z.B. www.host.de und ftp.host.de.
Elektronische Post. Die Adresse liegt in der Form <username>@<Domain>.<top-level-Domain> vor, z.B. support@bintec.de, lies: Support at ...
News
Netzwerknachrichten; Möglichkeit an einer Diskussion im Internet teilzunehmen.
Mailserver
Zentralrechner, der ein- und ausgehende Mails über Mailprotokolle den Empfängern zuleitet.
Proxy-Server
Oft benutzte Teile des Internets werden nach erfolgtem Abruf auf den Massenspeichern dieses Servers lokal abgelegt um Verbindungkosten zum Internet zu reduzieren und einen schnelleren Zugriff zu erreichen.
Sicherheit
Wenn man das LAN an das Internet ankoppelt sollte man an den Einsatz einer Firewall denken, um unberechtigte Zugriffe auf eigene Daten aus dem Internet heraus zu unterbinden. Außerdem verfügen diese Systeme in der Regel auch über einen Log-Mechanismus, der Einbruchversuche dokumentiert.
(Default)-Gateway
Dedizierter Router, welcher eine Verbindung zum Internet oder einem Proxyserver herstellen kann. Lokal nicht auffindbare Hosts werden über dieses Gateway erreicht. Dabei können unerwünschte Verbindungaufbauten entstehen, z.B. wenn sich im Netzwerk ein PC mit versehentlich falsch eingestellter IP-Adresse befindet, da er keinen Host in diesem Netz finden wird und seine Anfragen folglich zum Internet geleitet werden.
IP-Stack
"Programm" auf dem Host, wo dessen IP Adresse, Netzmaske, DNS-(Host)-Name, DNS-Server, zugehörige Domain und top-level-domain, Defaultgateway u.a. IP-Informationen hinterlegt sind. Bei MS Clients findet man diesen unter Systemsteuerung->Netzwerk->Protokolle->IP.
Der Host schickt beispielsweise seine DNS-Anfragen an die dort konfigurierte Adresse.
Intranet
Firmeninternes Informationssystem, meistens webbasiert, zum Informationsaustausch der Abteilungen mit dem im Internet üblichen Dienstumfang (WWW, FTP, News,...).
Übersicht
(Bild)
Anwendungsbeispiel: Surfen im Web
Glossar
ATM | Asynchronous Transfer Mode - dienstübergreifendes Weitverkehrsnetz (WAN), mit kleinen Datenpaketen konstanter Länge und hoher Bandbreite (Gbit/s) |
Firewall | System zur Abwehr von Angriffen auf das Netzwerk und Möglichkeit der Protokollierung. Realisiert als Software auf einem Host oder Hardwarelösung (z.B. Router) |
FTP | File Transfer Protocol - zum Datenaustausch im Internet |
HTML | Hyper Text Markup Language - Sprache der WorldWideWeb Dokumente |
HTTP | Hyper Text Transfer Protocol - Protokoll zur Übertragung von Hypertextdokumenten |
ISDN | Integrated Services Digital Network - digitales, öffentliches, diensteübergreifendes Netzwerk (Telefonie, Fax, Daten,...) |
ISO/OSI | Organisation für internationale Standards |
Java | Plattformübergreifende Programmiersprache |
Router | Netzwerkgerät zur Ankopplung von Weitverkehrsnetzen, z.B. über ISDN |
S0 | ISDN Basisanschluß, zwei Datenkanäle (à 64 kBit/s) zur parallelen Nutzung der Dienste |
S2M | ISDN Primärmultiplexanschluß, auch PMX oder PRI genannt, 30 Datenkanäle (à 64 kBit/s) |
TCP | Kontrolliert die Übertragung von IP Paketen |
Telnet | Programm zur Remote-Administration eines Hosts (meist Unix System) |
UDP | User Datagram Protocol; funktioniert ähnlich wie TCP, weniger zuverlässig |