Generell werden
drei Arten von Netzwerk-Topologien unterschieden. Diese werden hier kurz
vorgestellt und auf ihre Besonderheiten hin untersucht. Es ist zu
beachten, daß diese Topologien im Allgemeinen nicht den Typ des dort
verwendeten Netzwerkes definieren oder gar zwingend vorschreiben. Eine
Ausnahme wäre z.B. Token-Ring.
10Base2 / Thin
Ethernet (Cheapernet) |
|
Die wohl geläufigste
(und auch billigste) Form der Verkabelung ist wohl der einfache BUS. Das
Medium (Kabel) ist ein Koaxialkabel (RG 58 A/U oder C/U) an welches die
Netzwerk-Karten (NIC) direkt mittels T-Stücken angeschlossen sind. Da
es sich hierbei, wie bei allen Netzwerken, um Hochfrequenzübetragungen
handelt, müssen die Leitungsenden zur Vermeidung von Reflektionen mit
Abschluß- widerständen (50 Ohm / 0,5 Watt) terminiert werden.
Ebenfalls zu beachten ist die direkte Führung des Mediums bis
unmittelbar an die NIC. Eine Stichleitung, d.h. eine Verlängerung vom
T-Stück zur NIC ist nicht erlaubt.
Wenn der BUS an
einer Stelle unterbrochen ist, ist auf dem gesamten Segment (die Strecke
zwischen zwei Terminatoren) keinerlei Kommunikation mehr möglich.
Besonders fehlerträchtig sind hierbei die verwendeten T-Stücke. In der
Praxis kommt es immer wieder zu Wackelkontakten, welche den BUS ausser
Funktion setzen.
Weiterhin
gelten folgende Richtlinien:
max.
Segmentlänge: |
185
Meter |
max.
Anzahl Nodes/Segment: |
30
|
min.
Abstand zwischen den T-Stücken: |
0,5
Meter |
BUS-Geschwindigkeit: |
10
Mbit/s |
Terminator: |
50
Ohm / 0,5 Watt |
10Base5
/ AUI / Thick Ethernet (Yellow Cable) |
|
Bei diesem
Verkabelungstyp kommt ein anderes Koaxialkabel (RG 213 Y, ca. 10 mm
Aussendurchmesser) zum Einsatz. Hierbei werden die einzelnen Abgriffe
der Nodes mittels von aussen auf das Kabel angebrachten Tranceivern
realisiert. Zwischen Tranceiver und NIC befindet sich ein sogenanntes
„Drop-Kabel", eine flexible, 4-adrige Leitung.
Wenn der BUS an
einer Stelle unterbrochen ist, ist im gesamten Segment keine
Kommunikation möglich. Ist jedoch ein Drop-Kabel unterbrochen, so ist
nur die dort angeschlossene Station betroffen.
Weiterhin
gelten folgende Richtlinien:
max.
Segmentlänge: |
500
Meter |
max.
Länge des Drop-Kabels: |
50
Meter |
max.
Anzahl Nodes/Segment: |
100
|
min.
Abstand zwischen den T-Stücken: |
2,5
Meter |
BUS-Geschwindigkeit: |
10
Mbit/s |
Terminator: |
78
Ohm / 1,0 Watt |

Bei dieser Form
der Verkabelung werden die einzelnen Computer mittels
Twisted-Pair.Kabeln (Kabel mit paarweise verdrillten Adern) an einem
zentralen Punkt angeschlossen, dem HUB. Ein HUB hat einerseits die
Aufgabe, Signale zu verstärken, andererseits einen defekten Strang zu
überbrücken, so das bei Ausfall eines Segmentes der Rest des Netzes
davon nicht betroffen ist. Hubs lassen sich zur besseren Strukturierung
kaskadieren. Bei reinen 10 MBit/s Hubs besteht oftmals die Möglichkeit,
zusätzlich einen 10Base2 BUS anzuschliessen.
Weiterhin
gelten folgende Richtlinien:
max.
Segmentlänge: |
100
Meter |
BUS-Geschwindigkeit: |
10
Mbit/s |
Generell
werden folgende Kabelarten für die TP-Verkabelung unterschieden:
- UTP (Unshieldet
Twisted Pair)
weder die einzelnen Adernpaare noch das Kabel an sich sind
abgeschirmt
- STP (Shielded
Twisted Pair)
Adernpaare sowie Kabel sind jeweils separat abgeschirmt
- FTP (Foiled
Twisted Pair)
die Adernpaare sind durch Folie abgeschirmt
Alle diese Kabel
gibt es mit 4 oder 8 Adern. Bei 10BaseT reicht ein 4-adriges Kabel
durchaus, bei 100BaseX muß es zwingend ein 8-adriges Kabel sein.
Weiterhin werden folgende Kategorien unterschieden:
- Kategorie 1
keine Performance-Kriterien festgelegt
- Kategorie 2
1 MHz
- Kategorie 3
16 MHz
- Kategorie 4
20 MHz
- Kategorie 5
100 MHz
- Kategorie 6
200 MHz
- Kategorie 7
600 MHz
100BaseX
/ Twisted Pair (Fast Ethernet)
Hierbei handelt es
sich um eine Erweiterung des 10BaseT Standards. In diesem Netz beträgt
die Transferrate 100 MBit/s. Von der hier nicht gegebenen Anschlussmöglichkeit
eines 10Base2 Segmentes abgesehen, gelten hier die gleichen Richtlinien
wie bei 10BaseT.
Zum Verständnis:
Hubs stellen neben Konzentratoren für eine sternförmige Verkabelung
und Vermittlungsstelle für LAN-Segmennte und Endgeräte auch Repeater
dar. Sogenannte Class-1-Repeater dürfen nun eine maximale Eigenverzögerungszeit
von 84 Bitzeiten und eine maximale Verzögerung von 168 Bitzeiten pro
Segment einführen. Da eine Bitzeit bei Fast Ethernet mit 100 Mbit/s
0.01 müs beträgt, ergibt das 0,8 müs Eigen- und 1,6 müs Gesamtverzögerung.
Von diesem Typ darf aufgrund der relativ hohen Verzögerung nur ein
Exemplar pro Kollisionsdomäne existieren (also in einem Gesamtnetz,
dessen Segmente durch Bridges oder Repeater verbunden sind).
Class-2 Repeater dagegen haben eine maximale Eigenverzögerung von 46
Bitzeiten (0,46 müs) und eine Gesamtverzögerung von 92 Bitzeiten (0,92
müs). Von diesem Typ lassen sich die üblichen vier Repeater pro
Gesamtnetz verwenden. Die längeren Verzögerungen der Class-1-Repeater
erklären sich dadurch, dass sie Umsetzungen zwischen verschiedenen
physikalischen Medien (etwa 100BaseTx und100BaseFx oder 10Base2) durchführen
können. Aber auch beim Übergang zwischen 10BaseT und 100BaseTx ist
eine Umsetzung notwendig - schliesslich benutzen beide Techniken
verschiedene Kodierungsverfahren (Manchester bzw.NRZI-Kodierung). Daher
stellt ein Hub, der direkt an jedem Port sowohl 10 wie 100 Mbit/s
darstellt (nicht 100 Mbit ODER 10 Mbit) sondern beides gleichzeitig),
einen Class-1-Repeater dar. reine 100-Mbit-Hubs dagegen sind
Class-2-Repeater. Dual-Speed-Hubs nun sind eine Mischung aus Class-1 und
Class-2- Repeatern (diese können pro Port 10 Mbit oder 100 Mbit
darstellen). Intern jedoch bilden diese für die 10 Mbit und 100 Mbit
Stationen eigene Segmente.
Normalerweise kann
nun kein Datenverkehr zwischen diesen beiden internen Segmenten
stattfinden. Hubs mit dieser Eigenart müssen daher mittels eines
kleinen 2-Port-Switches erweitert werden. Dieser verbindet die beiden
getrennten internen Segmente.
Manche Hubs verfügen
bereits intern über einen solchen Switch. Weiterhin tritt bei der
Kommunikation von 100 Mbit/s auf 10 Mbit/s natürlich ein Datenüberhang
auf. Dieser muss auf der 100 Mbit Seite durch entsprechende Maßnahmen
gepuffert werden (RAM). Viele einfache (billige) Dual-Speed-Hubs verfügen
entweder über kein, oder aber über zuwenig oder zu langsames RAM.
Daher können bis zu einem gewissen Durchsatz die Segmente miteinander
kommunizieren. Erst bei steigender Auslastung der Bandbreite (oder
erzwungener maximaler Paketgröße) treten Probleme auf.
Das OSI
Referenzmodel ist nicht real existent. Es ist lediglich ein Denkmodell,
eine Hilfe um sich die Abläufe innerhalb der Gesamtheit der
Netzwerk-Kommunikation besser vorstellen zu können.
Im vorliegenden
Fall sendet Gerät A Daten einer Anwendung an Gerät B. Die z.B.
Textdatei liegt als Bitstrom gespeichert auf dem lokalen Datenträger
von Gerät A. Dieser Bitstrom muß nun verschiedene Modulierungen
durchlaufen bis er auf dem Datenträger von Gerät B anlangt. Diese
verschiedenen Modulationsstufen werden den unterschiedlichen Layern
zugeordnet, wobei die Komplexität der Aufgabe analog zur Layernummer
ist. D.h. je höher die Layernummer, desto größer ist die Komplexität
der innerhalb des Layers liegenden Aufgabe. Auftretende Fehler innerhalb
eines Layers werden immer nach oben weitergemeldet bis sie schliesslich
den Anwender (das wäre Layer 8) erreichen.

Die Layer im
Einzelnen:
Layer
7 |
Application
Layer (Anwendungslayer)
Anwendungsspezifische Protokolle
FTP / TFTP / SMTP / Telnet |
Layer
6 |
Presentation
Layer (Anwendungsschicht)
Kodiert / dekodiert die Daten passend zum jeweiligen
Betriebssystem
|
Layer
5 |
Session
Layer (Anwendungsschicht)
Konnunikation zwischen versch. Netzwerk Prozessen z.B.: NFS /
RPC |
Layer
4 |
Transport
Layer
Oberste Netzwerkschicht
Fehlerkorrektur / Multiplexing
TCP / UDP etc.
|
Layer
3 |
Network
Layer
Funktionen zur Wegfindung (Routing)
IP / IPX / X25 etc.
|
Layer
2 |
Data
Link Layer
Fehlererkennung und Unterteilung des Bitstromes in Datenpakete
Hier sind u.a. Die Standards Ethernet / CSMA/CD / FDDI
angesiedelt.
|
Layer
1 |
Physical
Layer
Hier erfolgt der eigentliche Transport der Daten. Angesiedelt
sind hier z.B. Kabel, Modems, Transceiver, Repeater |
Diverse
Begriffe:
MAC
|
Media
Access Control
Der MAC
Layer ist auf Schicht 2a des OSI Modelles angesiedelt und dient
als Dolmetscher zwischen der physikalischen Schicht und den höheren
Protokollen. Der MAC Layer regelt u.a. den eigentlichen Zugriff
auf das Medium (Layer 1).
Hiervon
wird auch die MAC Adresse abgeleitet. Jedes Gerät, welches
Zugriff auf ein Netzwerkmedium hat, besitzt eine solche MAC
Adresse. Diese Adressen sind individuell und so einmalig wie ein
Fingerabdruck. Daher ist jedes Gerät über seine MAC Adresse
eindeutig identifizierbar und ohne höhere Protokolle auf Layer
2 ansprechbar (Bridging).
|
CSMA/CD
|
Carrier
Sense / Multiple Access / Collision Detection
Dies ist
das zugrundeliegende Verfahren im Ethernet zur
Kommunikationssteuerung.
- Carrier
Sense
Alle angeschlossenen Geräte „lauschen" am Medium und
empfangen alle von wem auch immer gesendeten Daten.
- Multiple
Access
Alle angeschlossenen Geräte können (theoretisch)
gleichzeitig auf das Medium zugreifen. Kein Gerät besitzt
den Anderen gegenüber Priorität.
- Collisin
Detection
Senden zwei oder mehr Geräte gleichzeitig, können sich
deren Datenpakete u.U. Treffen (kollidieren) und sich
gegenseiting ganz oder teilweise auslöschen. Diese
Kollision wird von den Geräten erkannt und alle stellen den
Sendebetrieb ein. Nach einer für jedes Gerät individuell
per Zufallsgenerator ermittelten Zeit beginnt der
Sendevorgang erneut.
Kommt es
immer wieder zu Kollisionen, koennen sich diese aufschaukeln und
das Segment blokieren.
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Repeater
|
Beim
Übergang zwischen Ethernet-Substandards 10Base5 <->
10Base2 <-> 10BaseT muß die Kopplung über Repeater
erfolgen. Gleiches gilt für die Kopplung von gleichartigen
Segmenten wenn z.B. die max. Buslänge von 185 Metern bei
10Base2 nicht ausreicht. Repeater arbeiten auf dem Layer 1 und
sind demnach hardware-orientiert. Da ein Repeater auf der
physikalischen Schicht arbeitet, werden alle höheren Protokolle
ignoriert und es erfolgt nur eine Signalregenerierung. Ein
Repeater verfügt über keine Filtermechanismen, d.h. es werden
alle Datenpakete übertragen. Defekte Segmente werden jedoch vom
restlichen Netz isoliert so das Ausfälle auf ein Segment beschränkt
bleiben. Bedingt durch Laufzeiten innerhalb der Geräte können
max. vier Repeater kaskadiert werden. Die früher eingesetzten
Multi-Port-Repeater wurden durch Hubs ersetzt.
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Bridge
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Ethermet
LANs arbeiten grundsätzlich nach dem Broadcast Verfahren.
Dieses bedeutet in der Praxis, daß alle Informationen über das
gesamte Segment zu allen Stationen übermittelt werden. Nur die
Stationen, deren MAC Adresse angesprochen wird, wertet die
Information aus (Carrier Sense). Dadurch ergibt sich mit
steigender Zahl der Stationen eine Überlastsituation, wodurch
vermehrt Kollisionen entstehen und damit die Antwortzeiten
rapide steigen.
Aus diesem
Grund beschränken Bridges Broadcasts und ungültige Datenpakete
auf die jeweiligen Segmente, d.h. Kollisionen und rein
informelle Rundsendungen werden nicht über Segmentgrenzen
hinweg transportiert. Weiterhin bieten Bridges die Möglichkeit
eine Quell-Ziel orientierte Paketfilterung vorzunehmen. Damit
eine solche Filterung funktioniert, muß die Bridge wissen,
welche MAC Adresse sie über welchen ihrer Ports erreichen kann.
Daher speichert sie die Absenderadresse jedes Datenpaketes,
welches über sie läuft. Dadurch lernt die Bridge innerhalb
kurzer Zeit, welche Adresse wie zu erreichen ist. Da der
Speicherplatz zur Aufbewahrung solcher Informationen begrenzt
ist (und das Durchsuchen langer Tabellen zu lange dauern würde),
unterliegen diese Einträge einem Alterungsprozess (Aging). Wenn
ein Eintrag eine gewisse Zeit nicht mehr angesprochen wurde, fällt
diese aus der Tabelle heraus.
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Switch
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Normalerweise
teilen sich im Ethernet alle angeschlossenen Station die verfügbare
Bandbreite (Multiple Access). Gerade bei Anwendungen mit hohem
Bandbreitenbedarf (isochrone Anwendungen wie Real Time Video,
CAD etc) führt dies sehr schnell zu nicht hinnehmbaren
Antwortzeiten.
Switches
stellen Punkt zu Punkt Verbindungen zwischen jeweils zwei Endgeräten
her, vergleichbar einem Wechselschalter. Da diese beiden Geräte
ein eigenes „Micro-Segment" bilden, stehet ihnen dadurch
die gesamte Bandbreite zur Verfügung.
Ein
weiterer Nebeneffekt ist dabei die Vermeidung von Kollisionen.
Daher fällt hier ebenfalls die Collision Detection weg. Die
dadurch freiwerdenden Kommunikationskanäle können nun
ebenfalls für den Datentransfer genutzt werden (Voll-Duplex).
Dies setzt allerdings aufgrund der hierbei geforderten Qualität
an das Medium 8-adrige CAT 5 Kabel voraus. Jede der beiden
Stationen kann nun gleichzeitig auf jeweils 4 Adern senden und
empfangen.
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Router
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Router
dienen dazu, mehrere logisch oder physikalisch getrennte
Netzwerke zu einem logischen Gesamtnetzwerk zu koppeln. Da
hierbei die zu benutzenden Verbindungswege der einfacheren
Administration wegen durch den Datenverkehr selber gewählt
werden sollen, arbeiten Router nicht auf Layer 2, sondern auf
Layer 3 in Zusammenarbeit mit routingfähigen Protokollen wie IP
/ IPX u.a. Diese Protokolle müssen den Inhalt der Datenpakete
interpretieren und vordefinierten Regelsätzen folgend behandeln
können.
Damit das
Routing möglichst selbsständig erfolgt, tauschen Router
untereinander Informationen über die ihnen bekannten Netzwerke
aus und „wissen" daher, welche Netzwerke wie zu erreichen
sind. Die dazu verwendeten Protokolle sind RIP (Routing
Information Protocol), OSPF (Open Shortest Path First) u.a.
Damit dies
überhaupt funktioniert, müssen alle Datenpakete einem
eindeutigem Adressierungsschema zugeordnet werden (vergleichbar
mit Postanschrifen: Land, Ort, Strasse, Haus, Empfänger). Die
wohl bekannteste und effektivste Methode ist TCP/IP (Transport
Control Protocol / Internet Protocol).
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Repeater im OSI-Referenzmodell

Bridges im
OSI-Refernzmodell

Router im
OSI-Refernzmodell
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