SABINE LÖTZ
geb. am 16.12.66 in Wien
seit 16.02.2001 verheiratet mit Fritz

Eigentlich wollte ich nicht ins Internet, aber nachdem mein Mann ein Computerfreak ist, bleibt mir nun nichts anderes übrig. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn es einen Link auf Sabine gäbe und dieser würde nur einen Error zeigen. Das würde bedeuten, daß ich vielleicht gar nicht existiere – welch ein schrecklicher Gedanke.

 

Meine Kindheit war wunderschön und ich war wohl behütet, doch hatte ich immer schon einen eigenen Sturschädl, wobei bis jetzt noch niemand geschafft hat, dies zu ändern.

Eigentlich hätte ich es mir gewünscht, ein Bub zu sein, denn ich war wild und unzähmbar und meine Mutter bekam dies schon vor meiner Geburt zu spüren. Als ich in einem Alter war, wo Mädchen mit Puppen spielen, spielte ich mit Autos, raufte mit Gleichgesinnten des anderen Geschlechts herum, lief mit ihnen um die Wette und wollte mich gar nicht in ein mädchenhaftes Gefüge zwängen lassen.

Nachdem meine Mutter arbeiten gehen mußte, mein Vater Gendarm war und unregelmäßig nach Hause kam, entschieden wir, und ich wurde wirklich in diese Entscheidung eingebunden, daß ich für 4 Jahre in ein Internat gehen sollte, Institut der englischen Fräulein in Schiltern. Nachdem ich immer schon ein fröhliches Kind gewesen war, wurde ich zum Hofnarren auserkoren, der immer alle traurigen und wehmütigen Kinder tröstete und wieder zum Lachen brachte – manchmal zum Leidwesen meiner Mutter, die dachte, daß ich gar nicht mehr nach Hause kommen wollte. Es gefiel mir auch wirklich so gut, daß ich am liebsten ewig geblieben wäre.

Leider mußte ich mich dann in die Gefängnismauern der Großstadt begeben, die mich nach 4 Jahren Freiheit in der Natur völlig eingeengt hatten. Aber man gewöhnt sich an vieles und so schaffte ich es bis zur Matura.

Während der Schulzeit durfte ich mich für 3 Monate im Gastgewerbe austoben und für 1 Monat auf Sprachaustausch nach England fliegen.

Nach dem Maturaabschluß entschloß ich mich für 6 Monate die Vereinigten Staaten von Amerika unsicher zu machen. Ich ließ mich in Cape Code nieder, wo ich als au-pair auch gutes Geld verdiente und mich gänzlich abnabeln konnte.

Nach dieser Erfahrung begann nun auch endlich für mich der Ernst des Lebens. Eigentlich wollte ich entweder Pilot oder Tierarzt werden, doch ich landete in der Bank.

Zuerst durfte ich 6 Jahre in der Kontoführung Kunden betreuen, wobei viele so anhänglich waren, daß sie mich bis ins Treasury Controlling verfolgten und nicht glauben konnten, daß ich nicht mehr für sie zuständig bin.

Nach 3 Jahren Treasury begab ich mich wieder einmal ins Ausland – diesmal war Polen an der Reihe. Viele werden jetzt vielleicht die Nase rümpfen, doch für mich war es eine interessante Zeit, in der ich viel lernen konnte, sowohl über die Gesamtbank, als auch über ein anderes Volk. Ich wurde überall herzlich aufgenommen, ohne daß mir am Ende meine Kleider fehlten.

Noch während ich in Polen war, entdeckte ich meine Leidenschaft für das Motorradfahren.

Als ich Anfang Oktober wieder in meine Heimat zurückkehrte, stürzte ich mich gleich in die Fahrschule, um endlich meine große Liebe, die bereits sehnsüchtig in der Garage auf mich wartete, meine CBR 600 F, fahren zu dürfen.

Und wie das Leben so spielt, kommt unverhofft oft, und so begegnete mir bei der theoretischen Prüfung ein Mensch, der in weiterer Folge den wichtigsten Platz in meinem Leben einräumen sollte (obwohl ich das zu diesem Zeitpunkt absolut nicht wollte). Er schaffte es sogar, meine CBR 600 F vom ersten Rang zu verdrängen und nur deswegen, weil er nicht versuchte, sich von seiner besten Seite zu zeigen, sondern weil er so war, wie er auch jetzt immer noch ist – einfach er selbst. Er kann total lieb, einfühlsam, rücksichtsvoll und witzig sein, und mich so zum Lachen bringen, wie niemand zuvor. Er kann mich aber auch auf die Palme bringen, mit seiner Vergeßlicheit, Müdigkeit und seiner hingebungsvollen Liebe zum PC. Alles in allem ist er aber perfekt für mich und wie ich ihn oft liebevoll nenne, wird für Euch ein Rätsel bleiben.

Und weil er für mich der Richtige ist, haben wir dies auch offiziell gemacht und uns am 16.02.2001 das Ja-Wort gegeben.

Hobbies habe ich kaum welche: Tauchen, Motorradfahren, Fotografieren, Fotoalben gestalten, Reisen, Lesen, Rollerbladesfahren, Tennis, Squash, Eislaufen, Schifahren, Schwimmen, doch Schlafen gehört mit Sicherheit nicht dazu. Jetzt benötige ich noch eine Menge Überredungskünste, um auch meinen Mann von einigen wenigen meiner Hobbies zu überzeugen - wie schön, daß dies eine Lebensaufgabe wird.