SABINE LÖTZ Eigentlich wollte ich nicht ins Internet, aber nachdem mein Mann ein Computerfreak ist, bleibt mir nun nichts anderes übrig. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn es einen Link auf Sabine gäbe und dieser würde nur einen Error zeigen. Das würde bedeuten, daß ich vielleicht gar nicht existiere – welch ein schrecklicher Gedanke. Meine Kindheit war wunderschön und ich war wohl behütet, doch hatte ich immer schon einen eigenen Sturschädl, wobei bis jetzt noch niemand geschafft hat, dies zu ändern. Eigentlich
hätte ich es mir gewünscht, ein Bub zu sein, denn ich war wild und unzähmbar
und meine Mutter bekam dies schon vor meiner Geburt zu spüren. Als ich
in einem Alter war, wo Mädchen mit Puppen spielen, spielte ich mit
Autos, raufte mit Gleichgesinnten des anderen Geschlechts herum, lief
mit ihnen um die Wette und wollte mich gar nicht in ein mädchenhaftes
Gefüge zwängen lassen. Nachdem
meine Mutter arbeiten gehen mußte, mein Vater Gendarm war und unregelmäßig
nach Hause kam, entschieden wir, und ich wurde wirklich in diese
Entscheidung eingebunden, daß ich für 4 Jahre in ein Internat gehen
sollte, Institut der englischen Fräulein in Schiltern. Nachdem ich
immer schon ein fröhliches Kind gewesen war, wurde ich zum Hofnarren
auserkoren, der immer alle traurigen und wehmütigen Kinder tröstete
und wieder zum Lachen brachte – manchmal zum Leidwesen meiner Mutter,
die dachte, daß ich gar nicht mehr nach Hause kommen wollte. Es gefiel
mir auch wirklich so gut, daß ich am liebsten ewig geblieben wäre. Leider
mußte ich mich dann in die Gefängnismauern der Großstadt begeben, die
mich nach 4 Jahren Freiheit in der Natur völlig eingeengt hatten. Aber
man gewöhnt sich an vieles und so schaffte ich es bis zur Matura. Während
der Schulzeit durfte ich mich für 3 Monate im Gastgewerbe austoben und
für 1 Monat auf Sprachaustausch nach England fliegen. Nach
dem Maturaabschluß entschloß ich mich für 6 Monate die Vereinigten
Staaten von Amerika unsicher zu machen. Ich ließ mich in Cape Code
nieder, wo ich als au-pair auch gutes Geld verdiente und mich gänzlich
abnabeln konnte. Nach
dieser Erfahrung begann nun auch endlich für mich der Ernst des Lebens.
Eigentlich wollte ich entweder Pilot oder Tierarzt werden, doch ich
landete in der Bank. Zuerst
durfte ich 6 Jahre in der Kontoführung Kunden betreuen, wobei viele so
anhänglich waren, daß sie mich bis ins Treasury Controlling verfolgten
und nicht glauben konnten, daß ich nicht mehr für sie zuständig bin. Nach
3 Jahren Treasury begab ich mich wieder einmal ins Ausland – diesmal
war Polen an der Reihe. Viele werden jetzt vielleicht die Nase rümpfen,
doch für mich war es eine interessante Zeit, in der ich viel lernen
konnte, sowohl über die Gesamtbank, als auch über ein anderes Volk.
Ich wurde überall herzlich aufgenommen, ohne daß mir am Ende meine
Kleider fehlten. Noch
während ich in Polen war, entdeckte ich meine Leidenschaft für das
Motorradfahren. Als
ich Anfang Oktober wieder in meine Heimat zurückkehrte, stürzte ich
mich gleich in die Fahrschule, um endlich meine große Liebe, die
bereits sehnsüchtig in der Garage auf mich wartete, meine CBR 600 F,
fahren zu dürfen. Und
wie das Leben so spielt, kommt unverhofft oft, und so begegnete mir bei
der theoretischen Prüfung ein Mensch, der in weiterer Folge den
wichtigsten Platz in meinem Leben einräumen sollte (obwohl ich das zu
diesem Zeitpunkt absolut nicht wollte). Er schaffte es sogar, meine CBR
600 F vom ersten Rang zu verdrängen und nur deswegen, weil er nicht
versuchte, sich von seiner besten Seite zu zeigen, sondern weil er so
war, wie er auch jetzt immer noch ist – einfach er selbst. Er kann
total lieb, einfühlsam, rücksichtsvoll und witzig sein, und mich so
zum Lachen bringen, wie niemand zuvor. Er kann mich aber auch auf die
Palme bringen, mit seiner Vergeßlicheit, Müdigkeit und seiner
hingebungsvollen Liebe zum PC. Alles in allem ist er aber perfekt für
mich und wie ich ihn oft liebevoll nenne, wird für Euch ein Rätsel
bleiben. Und
weil er für mich der Richtige ist, haben wir dies auch offiziell
gemacht und uns am 16.02.2001 das Ja-Wort gegeben. Hobbies
habe ich kaum welche: Tauchen, Motorradfahren, Fotografieren, Fotoalben
gestalten, Reisen, Lesen, Rollerbladesfahren, Tennis, Squash, Eislaufen,
Schifahren, Schwimmen, doch Schlafen gehört mit Sicherheit nicht dazu. |