FRIEDRICH LÖTZ Jeder Anfang ist schwer, und besonders schwer ist es, damit zu beginnen, über sich selbst zu schreiben. Als Kind war ich ein richtiger Lausbub, wie er im Buch geschrieben steht. Meine Mutter schätzte das gar nicht und hatte leider kein Verständnis für meine umfangreichen Ideen, mich zu beschäftigen (wie schade). Am meisten inspirierte mich mein Bruder, dem ich natürlich um nichts nachstehen wollte und das funktionierte sehr gut. Zum Glück gab es in der Familie nicht noch mehr Buben, sondern 3 Schwestern, die mehr oder weniger den ruhenden Pol gebildet haben, sonst wäre es perfekt chaotisch geworden und wahrscheinlich wäre alles außer Kontrolle geraten. Eines
Tages wachte ich auf und das Berufsleben stand mit erhobenem Zeigefinger
vor mir und forderte mich auf, etwas zu tun. Ich entschloß mich, mit
der Süße des Lebens zu beginnen und versuchte es mit einer Bäckerlehre.
Nach kurzer Zeit wurde diese Süße sauer, da man wohl keinem Menschen
zumuten kann, zu unmenschlichen Zeiten aus dem Bett gestoßen zu werden,
um in Mehl, Eier, Zucker und sonstigen Zutaten herumzuwühlen – vor
allem dann, wenn man leidenschaftlich gerne schläft. Unter
dem Druck meiner Eltern, die unbedingt wollten, daß ich einen Beruf
erlerne, quälte ich mich zwei Jahre durch die Lehre zum
Einzelhandelskaufmann. Nachdem ich mit 16 Fahnenflucht beging, d.h. mich
nichts mehr im elterlichen Haus halten konnte, mußte ich genug Geld
verdienen, um mir die Miete zu meiner Wohnung leisten zu können. Somit
versuchte ich es mit diversen Tätigkeiten (Schlosser, Tankstellenwart,
Bautätigkeiten u.v.m.), von denen ich mir mehr Geldregen versprach.
Irgendwann verschrieb ich mich schließlich dem Gastgewerbe, bei dem ich
auch für viele Jahre Freude gefunden hatte. Bis 1994 arbeitete ich in
Österreich, danach entschloß ich mich, im Ausland Erfahrung zu
sammeln. Als erste Station wählte ich Griechenland, wo ich die
Fremdsprache erlernte. Jeder, der jetzt denkt, ich hätte Griechisch
gelernt, befindet sich im Irrtum, denn die erlernte Fremdsprache war
Englisch. Als mir auch Griechenland zu langweilig wurde, begann ich
durch einen Teil der Welt zu gondeln. Einige meiner Stationen kann ich
hier nennen, z.B. England, Venezuela, Holland, Belgien, Spanien, für
alle Stationen wäre kein Platz auf dieser Seite. Im
Gastgewerbe hat man ebenfalls eine breite Palette von Lokalitäten zur
Verfügung, unter denen man auswählen kann. In meinem Fall
durchstreifte ich gehobene Hotels und Restaurants, begab mich in gut bürgerliche
Restaurants und versuchte es auch in Diskotheken. Dort konnte ich mein
akrobatisches Talent entdecken. Anfangs schwamm ich regelrecht durch den
Alkohol und die zerbrochenen Flaschen, doch nach ein bißchen Übung
konnte ich meine diesbezüglichen Leistungen als Barmann vollbringen,
was mir so manche Frauenherzen zufliegen ließ. Als ich von meinem Auslandstrip wieder in die Heimat zurückkehrte, scharte sich leider kein Willkommenskomitee um mich, das mich mit Pauken und Trompeten begrüßt hätte. Ich wäre sicherlich niemanden böse gewesen, wenn man mich mit Transparenten willkommen geheißen hätte, aber es war leider niemand da. So nahm ich meine 7 Zwetschken, darunter das Allerheiligste, was ich zu diesem Zeitpunkt besaß, mein Ein und Alles, meinen Computer und ging auf Wohnungssuche. Da ich mein ganzes Herz an das Ding mit dem Bildschirm und der dazugehörigen Tastatur gehängt hatte, dachte ich mir, daß es eine gute Idee wäre, diese neu entdeckte Leidenschaft zu meinem Beruf zu machen. Nach ein paar Kursen stürzte ich mich in die Arbeitswelt, wobei ich erkennen mußte, daß dies gar nicht so einfach war. Ein paar Monate verbrachte ich bei der Firma ABACUS, danach begab ich mich erneut auf die Suche nach einem anspruchsvollen EDV-Job und landete bei B.S.O. in St. Pölten. Nachdem die Anfahrtszeit von Wien nach St. Pölten relativ viel Zeit in Anspruch nahm und ich diese Zeit jedoch anderweitig nützen wollte, streifte ich umher, um den beruflichen Lichtblick in Wien zu finden. Kurz vor der Verzweiflung meldete sich dann doch die Firma PRONET, der ich ab März 2001 meine Arbeitskraft zur Verfügung stellen durfte, bei der es aber auch jede Menge Spaß machte, zu arbeiten. Leider gehörte sie aber zur LCI Gruppe und mußte somit Ausgleich und dann Anschlusskonkurs anmelden. Da ich aber bereits einiges an Erfahrung gesammelt und ich Dank meines Einsatzes sehr viel in dieser Zeit gelernt hatte, konnte ich mit einigen ehemaligen Mitarbeitern der Firma PRONET, unter exzellenter Leitung, neu durchstarten und im Dezember 2001 wurde die Firma COREX EDV-Dienstleistungen GmbH mein neuer Arbeitgeber. Hobbies
habe ich nicht sehr viele, und wie kann es anders sein, auch zu Hause
gehört der Computer zu meinem liebsten Hobby. Meine Frau hat sich nicht
erst einmal darüber beschwert, aber es ist gar nicht so einfach, die
Finger von der Tastatur zu lassen, dabei wäre es besser, die Finger
nicht von meiner Frau zu lassen. Der erste Weg, nachdem ich zu Hause
eingetroffen bin, führt mich immer noch vor das faszinierende
Wunderding der Technik. Obwohl
ich nie wieder Motorradfahren wollte, brachten mich meine Frau und meine
lieben Arbeitskollegen doch wieder auf den Geschmack und seit Mai trägt
mich mein heißes Eisen, eine Honda VTR 1000F, auch täglich zu meinem
Arbeitsplatz. Auch in der Freizeit düsen meine Frau, mit ihrer CBR
600F, und ich durch die Gegend und haben schon so manchen schönen
Ausflug machen können. Dieses gemeinsame Hobby hilft sogar zeitweise,
um meinen Lieblingssport etwas in den Hintergrund zu rücken. Mein
absoluter Lieblingssport ist nämlich SCHLAFEN. Ein größeres Glücksgefühl,
als seelig zu schlummern und sich auf diesem Weg zu entspannen, kenne ich
nicht. Dies wird mir jedoch manchmal zum Verhängnis, weil meine Frau,
im Gegensatz zu mir, hyperaktiv ist und sehr oft kein Verständnis für
meinen übermäßigen Schlafverbrauch aufbringen kann. Es kostet mich
dann viel Mühe, die verlorene Zeit wieder gutzumachen, jedoch bin ich
am Ende doppelt so müde wie vorher. Eine Lösung für dieses Problem habe ich bis dato leider noch nicht gefunden – auch nicht im Internet! |